Chronik des Musikvereins Schneppenbach

 

Schon lange war in Schneppenbach der Wunsch nach einer eigenen „Dorfmusik“ laut geworden. Im Januar 1976 ergriff Gerhard Rothenbücher die Initiative und fand auch Mitinteressierte, mit denen er im Ort um Mitglieder warb und um Spenden für die Beschaffung der teuren Instrumente bat.


So konnte schon bald eine Zusammenkunft der musikbegeisterten Kinder und deren Eltern im Sportlerheim Schneppenbach stattfinden.

 

Lehrer Hans Weis aus Sommerkahl war es, der den lernwilligen Mädchen und Buben an drei Abenden im Februar 1976 das Notenlesen beibrachte. Sodann wurden für ca. 20.000,00 DM Instrumente gekauft. Erfreulicherweise waren alle Eltern sofort bereit, pro Kind und Instrument 700,00 DM zu investieren. So konnte sich Josef Behl aus Königshofen noch im Februar im Proberaum des Vereinslokals Ziegler an die Ausbildung der Blechbläser machen. Im März begann Martin Schilling aus Neuses mit der Schulung der Holzbläser.

 

Nachdem das ganze erste Halbjahr die Last der Arbeit auf den Schultern von Gerhard Rothenbücher lag, wählte man am 18. Juni 1976 die Vorstandschaft des Musikvereins.

Dies waren 1. Vorsitzender Gerhard Rothenbücher, 2. Vorsitzender Ferdinand Reusing, 1. Kassier Helmut Schmitt, 2. Kassier Herbert Peter, Schriftführerin Ingrid Wehl, Beisitzer Helmut Fleckenstein, Alfred Stegmann, Rudi Reusing.

 

Anlässlich eines Grillfestes im Juli 1976, hatten 24 musizierende Buben und Mädchen unter der Leitung von Martin Schilling ihren ersten viel beachteten Auftritt.
Dazu gehörten: Armin Rothenbücher, Alexander Fleckenstein, Michael Reusing, Udo Rothenbücher, Georg Schillinger, Reinhard Schmitt, Hubert Peter, Matthias Stegmann, Silvia Weber, Klaus Schmitt, Ulrike Fath, Horst Wehl, Herbert Pfaff, Petra Ries, Andreas Fath, Hans-Peter Pfaff, Rainer Rothenbücher, Irene Elsesser, Marianne Peter, Christine Reusing, Maria Reusing, Michaela Huber, Andrea Reusing, Heike Kraus und Ralf Kraß (ab 11/1976).

 

Ein weiterer Ausbilder für Posaunen, Es-Hörner, Flügel- und Tenorhörner sowie den Baß wurde im August 1976 mit Siegfried Weigand aus Bernbach gewonnen. Im November 1976 übernahm der ausgebildete Musiklehrer Manfred Ifland aus Lützelhausen die Unterrichtsstunden von Josef Behl und Anfang 1977 die Gesamtleitung der Kapelle. Die Führung der Kapelle konnte Manfred Ifland, mit einer kurzen Unterbrechung während der Herr Leschat diese Arbeit übernahm, bis in den Oktober 1990 ausüben.

 

Am 08. August 1980 erfolgte die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister des Amtsgerichts Aschaffenburg – Zweigstelle Alzenau unter der Nummer 193.

1981 wurde dann das 5-jährige Bestehen mit einer Fahnenweihe begangen.

 

Sorge Nr. 1 in all den Jahren war das Nichtvorhandensein eines geeigneten Proberaumes. Nach kurzem Gastaufenthalt im Saal der Gaststätte Lang war es dem Entgegenkommen der Familie Rudolf Reusing zu danken, dass über mehrere Jahre die Musikstunden in einem Raum der Ölmühle abgehalten werden konnten. In bleibender Erinnerung ist wohl allen Musikern aus dieser Zeit der alte, stinkende Ölofen, der den kleinen Raum beheizte.

 

Dem unablässigen Drängen von Gerhard Rothenbücher konnten sich im Jahre 1984 Gemeinde und Land nicht mehr verschließen, so dass mit deren Genehmigung im Herbst 1984 die Basis zum Bau des Probenheimes gegeben wurde. Da der Bau unter Mithilfe der Vereinsmitglieder, aber auch der Ortsbevölkerung sehr gut voranging, konnte der 1. Mai 1985 schon im Rohbau des Musikerheimes gefeiert werden. Am 19. Mai konnte dann die feierliche Grundsteinlegung für Feuerwehrhaus und Musikerheim begangen werden. Die Weihnachtsfeier 1985 fand dann schon im fast fertigen Musikerheim statt.

 

Das Jubiläumsjahr 1986 wurde mit einem großen Fest und auch einem schönen Festzug gefeiert. Einziger Wermutstropfen, - es waren sogar mehrere Tropfen -, war der Wolkenbruch, der den schönen Festzug beim Möbelhaus Schmidmeier zum Stehen brachte.

 

Da Dirigent Manfred Ifland im Oktober 1990 keine Zukunft mehr in einer Zusammenarbeit mit dem Musikverein sah, kündigte er kurzfristig seinen Vertrag. Sein Nachfolger wurde Robert Elsesser von den Edelbacher Musikanten. Mit Robert Elsesser als Dirigent sind besonders die Auftritte am Schliersee und der Bayrisch-Böhmische Abend in der „Neuen Zeit“ in guter Erinnerung.

 

Nach kurzem Intermezzo des Dirigenten Arno Rahn übernahm dann im Herbst 1993 Dirigent Dr. Klaus Adam aus Neuses den Taktstock.

 

Im Jahr 1994 wurde mit der Erweiterung unseres Musikerheimes begonnen. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde eine Bühne, der Notenraum und ein Aufenthaltsraum – „die Gerhard-Stub’n“ angebaut. Auch wurde bei dieser Gelegenheit eine Gastherme installiert. Bei diesen Bautätigkeiten ließ die Einsatzbereitschaft der passiven und aktiven Mitglieder jedoch sehr zu wünschen übrig.

 

1996 konnte das 20-jährige Bestehen im Rahmen des Sommermarktes gefeiert werden. Dabei unterstützten auch viele befreundete Kapellen aus der näheren und weiteren Umgebung den Musikverein.

 

1998 kam es dann zum Wechsel an der Vereinsspitze. Franz Zürn übernahm von Gerhard Rothenbücher die Amtsgeschäfte. Unter seiner Leitung wurde besonders die Nachwuchsarbeit forciert und ein Lehrorchester im April 2000 gegründet. Die Leitung dieses Orchesters übernahm die aktive Musikerin Eva Rosner aus Rodenbach.

 

Da Franz Zürn aus gesundheitlichen Gründen die Aufgaben eines 1. Vorsitzenden nicht mehr wahrnehmen konnte, übernahm Torsten Reusing am 28. April 2001 den Vorsitz des Musikvereins. Seine Bewährungsprobe hatte er bereits 2 Tage nach seiner Wahl – am Ehrenabend aus Anlass des 25-jährigen Vereinsbestehens im Musikerheim.

 

Im Frühjahr 2002 stand wieder ein Dirigentenwechsel bevor. Die schlechten Probebesuche und der mangelnde Einsatz der Musiker veranlassten den Dirigenten Musikdirektor Dr. Klaus Adam zur Kündigung. Mit einem gelungenen Frühjahrskonzert verabschiedete der Musikverein den langjährigen Dirigenten mit dem Musikstück „My Way“ von Frank Sinatra.

 

Für die Einführung des neuen Dirigenten Andreas Jäger aus Bad Soden-Salmünster wurde das Adventskonzert im Jahre 2002 zum Anlass genommen. Mit großem Geschick bereitete er das Orchester seit Anfang April auf das erste gemeinsame Konzert vor.

 

 

Berufliche und schulische Gründe veranlassten den 1. Vorsitzenden Torsten Reusing zum Rücktritt  im März 2005, so dass der ehemalige Vorsitzende Gerhard Rothenbücher das Amt erneut übernahm.

 

Das 30-jährige Vereinsjubiläum konnte im Juni 2006 in der Scheune der Familie Imhof gefeiert werden. 2 Tage wurde bei bestem Wetter ein volles Festprogramm mit vielen Gastvereinen geboten. Samstags abends heizte die Gruppe 4ever mit dem Andreas Jäger die Gäste in der Scheune zum Tanzen ein. Ein Jubiläumskonzert aus Anlass des 30. Geburtstages gab es bereits im April.

 

Im April 2007 dirigierte der aktive Musiker Markus Wissel aus Hofstädten zum ersten Mal das Jugendorchester am Frühjahreskonzert. Eva Rosner konnte aus schulischen und beruflichen Gründen die Mädchen und Jungen leider nicht mehr ausbilden.

 

Ein besonderes Highlight im Jahr 2007 war auch der Live-Auftritt in der Radio-Sendung Bayern 1 – Radiogrüße aus Schöllkrippen. Im Saal Neue Zeit konnte der Musikverein zwei Musikstücke einem großen Publikum Live im Radio präsentieren. Der Auftritt wird allen Musikern in Erinnerung bleiben.

 

Ein erstes gemeinsam gestaltetes Konzert mit dem Jugendorchester Schneppenbach/Edelbach fand unter der Leitung von Dirigent Markus Wissel im April 2008 statt. Die Kinder und Jugendliche der beiden Vereine ergänzten sich mit ihren Instrumenten hervorragend.

 

Im Mai 2008 teilte der Dirigent Andreas Jäger mit, dass er seine Arbeit beim MV Schneppenbach zum Jahresende beenden möchte. Nachdem sich einige Dirigenten um die musikalische Leitung des Stammorchesters beworben und teilweise auch vordirigiert hatten, konnte Vorsitzender Gerhard Rothenbücher im November mitteilen, dass man sich mehrheitlich für Herrn Roland Bauer aus Großwallstadt entschieden hatte. Die Verabschiedung von Dirigent Andreas Jäger fand im Anschluss an der Adventskonzert statt – die erste Probe mit Dirigent Roland Bauer war im Januar 2009.

 

In der Generalversammlung im März 2009 informierte Vorsitzender Gerhard Rothenbücher, dass er für Neuwahlen nicht mehr zur Verfügung stehe. Da keine Kandidaten zur Wahl des 1. Vorsitzenden vorgeschlagen wurden, kam man zum Ergebnis, die Versammlung zu beenden und zu einem späteren Zeitpunkt neu einzuberufen. In einer erneuten Generalversammlung im April 2009 wurde eine Satzungsänderung veranlasst, so dass ab diesem Zeitpunkt drei gleichberechtigte Geschäftsführer die Geschicke des Musikvereins leiten. Dies sind Hans-Peter Pfaff, Georg Schillinger und Andreas Beck.

 

Das für April 2009 geplante Frühjahrskonzert wurde leider abgesagt. Die Probezeit mit dem  Dirigenten Roland Bauer war für die Musikerinnen und Musiker sowie für den Dirigenten zu kurz um ein gutes Konzert vorzutragen. Erstmalig konnte sich der Verein mit seinem Dirigenten zum Adventskonzert präsentieren.

 

Die schlechten Probebesuche und der mangelnde Einsatz der Musiker verlangten bereits im April 2010 über eine weitere Zusammenarbeit mit dem Dirigenten nachzudenken. In einer Besprechung mit den Musikerinnen und Musikern im Januar 2011 wurde das Vertragsverhältnis beendet.

 

Am 24. Januar 2011 wurde Dirigent Jochen Schmitt aus Hofstädten dem Orchester vorgestellt. Nach dem vordirigieren, waren sich die Musikerinnen und Musiker einig, dass Jochen Schmitt der neue Dirigent des MV Schneppenbach sein sollte. Jochen Schmitt leitete den Verein bis Ende Mai 2013.

 

Man erinnerte sich an die guten Zeiten von 2002 bis 2008. Mit dem ehemaligen Dirigenten Andreas

Jäger aus Bad Soden-Salmünster wurden Gespräche geführt. Andreas Jäger übernahm erneut als

Dirigent des Stammorchesters sowie später auch als Dirigent des Jugendorchesters die musikalische

Leitung des Musikvereins. Der erste Probe mit dem neuen „alten“ Dirigenten Andreas Jäger war am

06. Juni 2013. Mit ihm konnten zwischenzeitlich schöne vorweihnachtliche mit gesangbegleitete

Konzerte und ein Kinderkonzert „Rapunzel“ aufgeführt werden.

 

Musikalische Highlights des Musikvereins waren und sind natürlich die Konzerte. Auch war der

Musikverein bei Auftritten wie z. B. im Palmengarten, Kurkonzert Bad Homburg oder beim

Wertungsspielen sehr erfolgreich.

 

Nicht zu vergessen sind die verschiedensten Anlässe, die der Musikverein musikalisch bereichert. Sei

es ein Geburtstagsständchen, eine Hochzeit, eine Prozession, eine Meisterschaftsfeier, ein Kerbzug,

ein Gaudiwürmchen, ein Polterabend oder das Neujahr anspielen. Immer wieder finden sich im Laufe

des Jahres  Anlässe, die durch den Auftritt des Musikvereins verschönt werden.

 

Aber nicht nur Musik wird großgeschrieben, sondern auch das Gesellschaftliche wird gepflegt. So erinnern sich alle Teilnehmer immer wieder gerne an die verschiedenen Winterreisen, Wochenendausflüge und Wanderungen. Hierbei sind z. B. die Skiurlaube in Hippach, Hinterthiersee oder auch die Urlaube am Schliersee, Schwarzwald/Bodensee, Maria-Alm, den Besuch der Bundesgartenschau in München, die Floßfahrt auf der Isar oder die Bergwanderungen im Tannheimer Tal zu nennen.

 

Zum alljährlichen Programm des Musikvereins gehören der Schneppmicher Faschingsabend, der

Kinderfasching, der Kabarettabend am 30. April, das Grillfest am 1. Mai sowie das Konzert

„Einstimmung in die Adventszeit“ in der Herz-Mariä-Kirche in Schneppenbach und natürlich das

Neuanspielen im Dezember jeden Jahres.